Sich informieren
Was sollte ich als erstes unternehmen?
Überdenken sie über ihre Situation. Machen sie sich auch klar, welche Gefühle bei ihnen mit im Spiel sind. Suchen sie das Gespräch mit jemandem, dem sie vertrauen. Das entlastet sie. Sie können auch Informationen einholen, die ihnen helfen, zu verstehen, was passiert ist.
An wen kann ich mich wenden?
Mit der Gegenseite zu reden ist einen Versuch wert. Er kann aber scheitern, wenn die Gegenseite darauf nicht eingeht.
Bei Freunden und Bekannten erfährt man oft Zuspruch und emotionale Unterstützung. Das ist wichtig, sollte aber eine fachliche Einschätzung nicht ersetzen.
Im Internet kann man nach ähnlichen Fällen suchen. Geklärt werden muss aber, ob sich die Ergebnisse auf den eigenen Fall übertragen lassen.
Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können hilfreich sein. Man findet sie, wenn man:
- sich an Kontaktstellen für Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen wendet,
- sich in Foren für Betroffene umsieht (aber: Die Umgangsformen sind darin z. T. hemdsärmelig und die Ratschläge nicht immer hilfreich).
Therapeutische oder juristische Experten zu befragen empfiehlt sich, wenn es um Fachfragen geht oder eine “zweite Meinung” gefragt ist.
Beratungsstellen für Patienten geben in der Regel kompetent Auskunft. Da Patientenberatung aber auch von Krankenversicherungen, Ärztekammern u. a. angeboten, empfiehlt es sich, auf Interessenkonflikte zu achten.
Eine Entscheidung treffen
Natürlich sollte man sich fragen:
- Soll ich wegen einer Lappalie etwas unternehmen? Und:
- Lohnt sich das Ganze überhaupt?
Bedenken sie bitte auch folgendes:
- Wenn sie nicht handeln, werden Einrichtungen oder Personen über fehlerhaftes Verhalten nicht informiert.
- Die äußeren Schäden sind nicht immer entscheidend. Wichtiger ist es oft, innere Genugtuung zu erfahren.
Deshalb gilt: Es ist wichtig
über seine Erfahrungen mit anderen zu reden,
bestätigt zu bekommen, dass man im Zweifelsfall nicht selbst versagt hat,
nach und nach das Geschehene nachvollziehen und verstehen und
in schweren Fällen zur Verarbeitung des Erlebten eine Therapie in Anspruch nehmen zu können